Jahresrückblick 2020
Ein für uns alle sehr herausforderndes Jahr geht zu Ende.
Irgendwie hat das Jahr bereits holprig angefangen: Micha Marx, der auf den 11.01. geplant war, erkrankte schwer, stattdessen spielte Bumillo. Ein bayrischer Künstler, der kurzfristig einspringen konnte und das Publikum trefflich unterhielt.
Der nächste Termin im Januar, der Bukowskis–Abend, musste ebenfalls wegen Krankheit der Künstler abgesagt werden.
Beier und Hang füllten unseren Raum im Februar mit reichlich Zuschauern und auch der Poetry-Abend am 7.3. bescherte uns reichlich Zuschauer.
Unsere Knirpse feierten am 08.03 ihre Premiere mit demStück “Das Traumfresserchen“ und freuten sich auf weitere Aufführungen. Auch die Erwachsenen-Gruppe fieberte der geplanten Premiere von “EX!TUS” am 25.04. entgegen.
Die Realschüler sollten ebenfalls mit dem Musical „Wimba“ im Mai Gelegenheit haben ihr Können unter Beweis zu stellen. Wir wollten ein Stationentheater-Stück anlässlich der Stolpersteinlegung für Selma Burkart entwickeln und auch für den Herbst hatten wir ein buntes, abwechslungsreiches Programm für Sie geplant.
Aus all dem wurde bekanntermaßen nichts. Der 1.Lockdown brachte all dies vorerst zum Erliegen.
Als klar wurde, dass der Lockdown nicht in wenigen Wochen vorbei geht und dann alles so wie früher ist, haben wir versucht kleine digitale Formate für Sie zu schaffen und begonnen zu überlegen, wie z. B. das Stück „Das Traumfresserchen“ pandemietauglich überarbeitet werden kann.
Nach Ende des 1. Lockdowns haben wir mit den Kindern jene Szenen, die als Mitmachtheater mit Publikums-Einbezug geplant waren, als kurze Clips gedreht und werden diese dann während der Aufführungen, die sicher im Jahr 2021 stattfinden werden, einspielen. Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass die Kinder/Jugendlichen im Theater teilweise andere Kostüme tragen werden als auf den Clips: die ersten Spieler, die ich neulich zufällig getroffen habe, scheinen bereits jetzt den Kostümen entwachsen zu sein und bis wir das Stück spielen können, werden sicherlich noch 2-3 Monate ins Land ziehen.
Wir hatten jedenfalls alle viel Spaß bei den Dreharbeiten und ich möchte an dieser Stelle all den ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern danken: Herrn Laschimke, der uns die Burg Straßberg zur Verfügung gestellt hat, der Feuerwehr Winterlingen, die mit viel Humor im Clip mitwirkte, Anette Daikeler mit ihrem Pferd, Ute Landenberger, die als Käthe Kächele mit ihrer Enkelin mitwirkte, unserem damaligen Bufdi Rolf Keinath und den Eltern der Kinder für die Schafe-Szene, Luca Nolle für die Kameraführung und Schnitt und Christian Baumgärtner für die Überarbeitung der Videos. Vielen Dank Euch allen für Eure tatkräftige Unterstützung!
Und wenn wir gerade beim Danke sagen sind: einen großen Dank an das Land Baden-Württemberg, das mit dem Förderportal „Kultur-Sommer 2020“ die Kleinkunstpicknicks im Juli und August ermöglicht hat. Ein Event, das beim Publikum sehr gut angekommen ist und eventuell auch im nächsten Jahr nochmal stattfindet.
Die Förderung des Landes im Programm „Kunst trotz Abstand“ ermöglichte uns in der kurzen Zeit der bisherigen Öffnung der Bühne von September bis November einen bunten Reigen an Workshops für jung und alt anzubieten: von Graffiti über Szenisches Schreiben zu Bühnentechnik und Beleuchtung: die Workshops waren allesamt ausgebucht. Sobald wir wieder öffnen dürfen geht es mit unterschiedlichen Workshops wieder los. Allerdings werden wir den Maskenbau- und Maskentheater-Workshop zeitlich nicht mehr integrieren können. Doch ohne die Förderung des Landes Baden-Württemberg wären diese Angebote allesamt nicht möglich und wir sagen auch hier noch mal: DANKE.
Dem Konversionsraum Alb gilt ein Dankeschön ebenso: die neue Bestuhlung wurde im Sommer eingebaut und wir hoffen sehr, dass Sie liebe Zuschauer bald darauf Platz nehmen können.
Und natürlich geht ein großes, großes DANKE an das Staatsministerium für Kultur und Medien, das mit den unterschiedlichen Neustart-Förderprogrammen eine vielfältige Förderlandschaft geschaffen hat, von der auch wir profitierten: über die Anschaffung einer Digitalkamera, Tontechnik für Filmaufnahmen, weiteren Workshops zum Thema Film, neuen PC´s für Büro, Filmschnitt und Webmaster, nicht zu vergessen die Ausstattung in unseren Räumen um Abstand und Hygiene in allen Bereichen umsetzen zu können und die Luftfilteranlage für den Backstage-Bereich. All dies wäre ohne die verschiedenen Förderungen nicht möglich gewesen. DANKE.
Auch wenn es sich nun vielleicht für manche so liest, als seien wir mit „Geschenken aus Steuergeldern“ überschüttet worden: ich habe viele Stunden damit verbracht die unterschiedlichen Anforderungen der Ausschreibungen zu lesen, dann entsprechende Anträge zu formulieren und Kosten- und Finanzierungspläne zu schreiben und werde noch einige Zeit damit beschäftigt sein Berichte und Abrechnungen für den jeweiligen Träger und die Kontrollinstanzen zu erstellen. Zudem verlangen all diese Förderportale einen Eigenanteil an den Kosten von manchmal 10% bis meistens 20% der veranschlagten Summe. Es war in diesem Jahr nicht leicht, ohne Einnahmen die nötigen Eigenmittel aufzutreiben. Hier gilt unser Dank der Vielzahl unserer Spender und Sponsoren: ohne Euch alle, hätten wir diesen Kraftakt dieses Jahr nicht geschafft. DANKE.
Und so blicken wir auf ein Jahr zurück, das jedem von uns viel abverlangt hat: wir vermissen vermutlich alle die Begegnungen, den Körperkontakt, das Händeschütteln, die spontanen Umarmungen, die Nähe. Wir im Verein vermissen die Proben und Aufführungen, die Gastspiele der Künstler und die Arbeit im Bistro. Den Kontakt zu anderen Menschen und noch Fremden, welche im Nachgespräch mancher Darbietung zu Bekannten wurden. Ein Jahr, das uns viel genommen und gleichzeitig viel geschenkt hat: Entschleunigung, Fokussierung auf die wesentlichen Dinge des Lebens, die Erkenntnis, wie wertvoll uns Begegnungen „in echt“ doch sind und vieles mehr, was ich jetzt nicht alles aufzählen möchte.
Nicht alles lässt sich in den digitalen Raum verschieben. Gleichzeitig wird angesichts der momentanen Situation doch noch einiges vorerst digital stattfinden müssen. Auch hier im Verein. Noch funktionieren unsere digitalen Meetings nicht reibungslos und bei manchen gar nicht, doch ich bin zuversichtlich, dass wir das in den ersten Wochen des nächsten Jahres hinbekommen. Dann werden wir uns hoffentlich in den einzelnen Gruppen wieder regelmäßig treffen und uns auf die Öffnung vorbereiten, wenn es dann wieder heißen kann:
„Wir sehen uns im K3“.