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dive in. Programm für digitale Interaktionen

Mit großer Freude möchten wir bekannt geben, dass das K3 (wir) im Programm dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes mit seinem (unserem) geplanten Format „digitaler Erlebnisparcours: Alltagsrassismus“ als förderungswürdiges Projekt ausgewählt wurde.

 

Um das bisherige kulturelle Angebot des K3 in Winterlingen zu erweitern, coronakonformes zu gestalten, aber auch attraktiver und interaktiver für jüngere Zielgruppen zu machen, hat die Theaterleiterin Evelin Nolle-Rieder gemeinsam mit der Regisseurin Laura Tetzlaff ein digitales Projekt geplant: ein mittels einer App geleiteter 90minütiger Erlebnis-, Erfahrungs- und Lernparcours durch die Gemeinde Winterlingen.

 

Wir möchten mit dieser App einen Anreiz bieten, sich spielerisch, neugierig und entdeckend dem Thema Alltagsrassismus anzunähern. Ausgehend davon, dass ein praktisches und unmittelbares Erlebnis sich anders einprägt als theoretische Diskurse, soll das Publikum auf dieser Tour an sich selbst erfahren können, wie wir alle Rassismus tagtäglich unbewusst reproduzieren. Anstatt den pädagogischen Zeigefinder zu erheben, möchten wir auf unterhaltsam verspielte Weise den Blick für die Thematik schärfen. Dadurch, dass der Benutzer sich über die App leiten lässt, mit ihr interagiert, einen sichtbaren Fortschritt macht und an den entsprechenden Stellen mit Ereignissen „belohnt“ wird, generieren wir einen Spielecharakter, ähnlich etwa wie „Pokémon Go“. Gleichzeitig schaffen wir es, eine Parallelwelt zur analogen Umgebung zu generieren und die gewohnte Wahrnehmung dadurch in Frage zu stellen.

 

Durch den Spielecharakter des 90minütige Parcours und eine ansprechende, abwechslungsreiche Gestaltung erhoffen wir uns, vor allem Jugendliche und jüngere Menschen anzusprechen und dem Theater so eine zukünftige Zuschauer Generation zu erschließen. Besonders Schüler und Lehrer wären mit der App in der Lage, eine Corona gerechte Aufführung zu besuchen – und das Erlebte in ihre Unterrichtsgestaltung einzubinden. Dementsprechend werden wir auch Nachbereitungsangebote zur Reflexion des Erlebten zur Verfügung stellen.

 

Ganz unabhängig von den Schulen erhoffen wir uns natürlich auch ein attraktives, weil überraschend andersartiges Angebot an die jüngere Generationen zu machen. Die individuelle Nutzung und Gestaltung des Parcours öffnet aber auch den Zugang für Menschen, deren Arbeitszeiten einen Abendtermin nicht erlauben, oder für die geschlossene Räume und Menschenansammlungen – ob Corona bedingt oder nicht – eine Hürde sind.

 

Die Vorbereitungen und Ausschreibungen für die Inhalte der App starten im Februar, Dreharbeiten sind für September vorgesehen. Mit der Fertigstellung ist  Ende des Jahres zu rechnen.

 

Die Beteiligten

Evelin Nolle-Rieder ist die Leiterin der Kleinkunstbühne K3 und hat langjährige Erfahrung als Produktionsleitung, aber vor allem bereits in der Produktionsbegleitung mit einem solchen Video-Hike. Sie ist in der Gemeinde und Region bestens vernetzt und über ihre praktische Arbeit mit den Theatergruppen sowohl mit potentiellen Mitwirkenden als auch mit unserem Zielpublikum im engen Kontakt.

 

Laura Tetzlaff arbeitet seit 10 Jahren als freie Regisseurin und Dozentin, vor allem im süddeutschen Raum. Sie ist ebenfalls bestens in der Region vernetzt und sehr erfahren, was die Arbeit mit professionellen Schauspielern und Amateuren angeht, aber auch die transmediale Arbeit zwischen Theater und Film, Hörspiel und Installation. Darüber hinaus verfügt sie durch ihre Mitwirkung an vergangenen Produktionen bereits über eine Expertise in Recherche und Stückentwicklung.

 

Die Kleinkunstbühne K3 in Winterlingen versteht sich als künstlerischer Begegnungsort einer Gemeinde, an dem sich Menschen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen miteinander austauschen können. In diesem Sinne hat das Theater in den letzten Jahren bereits vermehrt partizipative Formate, wie Theaterspaziergänge durch die Region oder Stückentwicklungen, etwa zum Thema Demokratie, entwickelt.

 

Der Schritt in Richtung Digitalisierung ist nicht nur der Versuch, mit dem Publikum wieder in Austausch treten zu können. Er bedeutet auch, sich nachhaltiger aufstellen zu können, sich klar zur Annahme des kulturellen Bildungsauftrags zu positionieren und einen anderen, erweiterten Zuschauerkreis ansprechen zu können.

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